
Vielfältig sind die Namen der göttlichen Geistkraft: „spiritus“ in Latein, im griechischen Urtext des Neuen Testaments „pneuma“ und in der hebräischen Bibel „ruach“. Ruach bedeutet auch Wind, Atem, Hauch und ist grammatikalisch ge-
sehen weiblich. Ruach – die weibliche Geistkraft Gottes.
Auf diesem Hintergrund hat die Theologin und Autorin Dr. Annette Jantzen einen
alternativen Liedtext zum allseits bekannten Pfingstlied „Komm´ Schöpfer Geist“ geschrieben.
Komm´ Geistkraft, die das All belebt (GL 351 Komm Schöpfer Geist)
- Komm, Geistkraft, die das All belebt, Komm, Himmelsklang, der nie vergeht:
Du Atem in uns, gute Macht, Die Frieden und Vergebung schafft. - Du Geist der Liebe, Seelenkraft, Die du uns gleich und frei gemacht,
Umgib uns auch in dieser Zeit, Du Trösterin in Ewigkeit. - In Trauer, Angst, Verlorensein, Bleib bei uns als ein zarter Schein,
Ein Schimmer Hoffnung, Funken Licht, Ein zugewandtes Angesicht. - Lass deinen Glanz uns heute sehn, Lass uns dein leises Wort verstehn,
Nach Sturm und Donner, Feuer, Wind: Die Stille, die wir selber sind. Amen.
Quelle: Annette Jantzen, Gotteswort, weiblich. Wie heute zu Gott sprechen? © Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2022